Starlink

Von Michael Gisbers 7. Juli 2022

Weiterhin können die normalen DSL-Provider mir an meinem Standort für meinen Schulungsraum keine vernünftige Lösung bieten um von dem einzelnen Kabel ins Haus weg zu kommen.

Obwohl ich sowohl eine DSL - Leitung bei Vodafone als auch bei der Telekom habe, kann man hier nicht wirklich von einer Redundanz reden, da beide auf dem gleichen Kabel ankommen, in der gleichen Straßenverteilung aufgelegt und sich auch die Vermittlungsstelle teilen.

Somit wird bei Ausfall einer dieser Stellen eher beides ausfallen. Vorteil der beiden Provider ist, dass solange es nur um das Routing geht ein Fallback vorhanden wäre.

Bisher war die Idee zumindest noch eine LTE - Karte im automatischen Failover zu haben und diese als Ersatz einzusetzen, aber das Volumen der LTE Karten kann da zu einem Problem/Kostenfaktor werden. Außerdem war beim letzten Ausfall sowohl der Zugang per DSL als auch per LTE bei Vodafone in unserem Bereich parallel gestört. Damit war es nicht weit mit der Redundanz.

Die Entspannung soll nun der Satelliten Anschluss per Starlink bringen. Die Bestellung für ein Gerät ging recht flott (1 Woche) und auch die Aufstellung war sehr einfach.

Im Karton ist alles so eingepackt und vorbereitet, dass nur der Ständer hingestellt und die Antennenhalterung in den Ständer gesteckt werden muss.

Die weiteren Kabel (von der Antenne zum Stromanschluss und von dort zum Router) sind bereits im Karton eingesteckt und man muss die einzelnen Teile nur entnehmen. Nach dem Einstecken des Stromsteckers kann dann bereits mit der Konfiguration losgelegt werden.

Die Starlink App auf dem Mobiltelefon weisst einen dann darauf hin, dass es ein unverschlüsseltes WLAN mit dem Namen STARLINK-xxxxxx gibt und man sich dahin verbinden soll. Danach wird der Name für das zu benutzende WLAN abgefragt zusammen mit dem für WPA2 zu nutzenden Kennwort. Leider ist man beim Namen des Netzes auf Groß-/Kleinbuchstaben, Ziffern und Leerzeichen eingeschränkt. Punkte oder Bindestriche sind - aus welchem Grund auch immer - nicht erlaubt.

Es folgt dann der initiale Boot bei dem anscheinend schon ein Software update durchgeführt wird, denn das neu angelegte WLAN verschwindet einige Male und erscheint dann wieder neu.

Dann wird es magisch die Antenne, die bisher noch wie ein recht teurer kleiner Tisch aussah bewegt sich und stellt sich schräg. Nach ca. 12 Minuten ist der Bootvorgang abgeschlossen und die App meldet, dass das System Online ist.

Die erste Aktion ist natürlich ein Speedtest, der schonmal recht gute Werte rauswirft. Die Anlage kann Speedtests zur App als auch zu den Satelliten getrennt durchführen. Damit kann man den Flaschenhals WLAN ausgrenzen und sehen was nach oben möglich ist.

Eine andere Möglichkeit das WLAN auszugrenzen ist den Router über den Aux - Port anzuschließen und daran direkt einen Rechner oder weiteren Router zu benutzen. Auf diesem Weg kann die Antenne direkt in die Netzwerkumgebung eingebunden und genutzt werden.

Nach der Erweiterung im zentralen Router konnte dann ein unabhängiger Speedtest vom Arbeitsplatz aus gemacht werden und der brachte - obwohl die Antenne noch behauptet in der 12 Stunden Einrichtungsphase zu sein - 150 Mbit Downlink und 40 Mbit Uplink. Die Latenz liegt bei zwischen 38 und 59 ms.

Die nächsten Tage werden zeigen wie stabil die Verbindung ist und ob sie sich wirklich für den Einsatz als Redundanz anbietet. Dafür muss sie auch sauber bei Konferenzen per BigBlueButton oder mit anderen Tools funktionieren.

Die nächste Herausforderung wird sein, wenn sie mit zum Campingplatz kommt um während des Sommerurlaubs die Internet-Verbindung zur Verfügung zu stellen.